Thema Datenverlust:

Ich habe immer wieder mit defekten Festplatten zu tun und leider gibt es in vielen Fällen keine Sicherungen – es fehlen die geliebten Fotos, Musiksammlungen, Emails und wichtige Dokumente.

Das Betriebssystem kann wiederhergestellt werden und die benötigten Programme ebenso – aber wenn die eigenen Daten fehlen, ist die Enttäuschung oft sehr groß.

In diesem Artikel möchte ich über die Möglichkeiten eines Datenverlustes aufklären:

 Datenverlust aufgrund defekter Hardware –

Es ist das Horror-Szenario vieler PC-Besitzer. Die lokale Festplatte, die jahrelang stets zuverlässig funktioniert hat, gibt plötzlich den Geist auf und außer einem seltsamen Klapper-Geräusch tut sich nichts mehr auf dem sensiblen Datenträger. Der Zugriff auf die wertvollen Daten ist nicht mehr möglich. Der Ärger ist groß, ebenso die Angst vor einem kompletten Verlust der gespeicherten Daten. Und insbesondere dann, wenn die Diagnose des hinzugezogenen Computer-Fachmanns Festplattencrash lautet. Der Alptraum vieler PC-Besitzer dürfte damit wahr geworden sein. Trotz moderner Technik sind insbesondere die mobilen Festplatten immer noch ziemlich anfällig auf Einflüsse von außen wie beispielsweise Stürze, Temperaturschwankungen oder Vibrationen. Da ist es schnell passiert, dass Defekte in der Elektronik auftreten oder der Festplattenkopf sich nicht mehr bewegen lässt.

Mit Backups dem Datenverlust vorbeugen
Ist das Horror-Szenario Festplattencrash eingetreten, ist der Ärger in jedem Fall groß. Glück im Unglück haben dann diejenigen PC-Besitzer, die ihre persönlichen Daten vorsorglich mithilfe einer Backup-Software auf einem anderen Datenträger gespeichert haben und nun relativ einfach auf die gesicherten Dateien zurück greifen können. Ist kein Backup vorhanden, droht der Verlust aller Daten, die auf der defekten Festplatte gespeichert waren. Als mögliche Alternative bleibt hier nur der Gang in ein Datenrettungslabor, wo die Festplatte gegebenenfalls repariert und die darauf gespeicherten Dateien von Fachleuten mit viel Aufwand gerettet werden können. Allerdings ist diese Form der Datenwiederherstellung nicht gerade günstig und dürfte aufgrund der relativ hohen Kosten von ein paar Hundert bis einige Tausend Euro für die meisten privaten PC-Besitzer sicherlich nicht in Frage kommen. Für Unternehmen sieht diese Sache allerdings schon ganz anders aus. Insbesondere dann, wenn wichtige Kunden- und Geschäftsdaten durch einen Festplattencrash in Mitleidenschaft gezogen worden sind und ein Backup nicht vorhanden ist.

Festplatten überwachen
Doch wann tritt das Horror-Szenario Festplattencrash ein? Und wie kann sich ein PC-Besitzer für den Fall der Fälle wappnen? In erster Linie schützen regelmäßige Backups vor unangenehmen Datenverlusten. Neben zahlreichen kostenpflichtigen Software-Lösungen gibt es auch eine ganze Reihe von kostenlosen Backup-Programmen, mit denen sich nicht nur einzelne Dateien und Verzeichnisse sichern lassen, sondern auch komplette Festplatten. Darüber hinaus gibt es seit einigen Jahren mit S.M.A.R.T. bereits einen Industriestandard, mit dem es möglich ist, durch permanentes Überwachen wichtiger Parameter relativ frühzeitig drohende Defekte zu erkennen. Glaubt man einer aktuellen Datenträger-Studie von Google, können dank S.M.A.R.T. rund zwei Drittel aller Festplattendefekte rechtzeitig erkannt werden. Aufgrund der ständigen Überwachung hätte der PC-Besitzer so genügend Zeit, entsprechend zu reagieren, in dem er ein aktuelles Backup seiner Festplatte erstellt und diese noch vor dem Crash ersetzt.

Fünf häufig gehörte Festplatten-Mythen zu HDD und SSD:

Mythos Haftung für Datenverlust:
Im Fall eines Plattendefekts während der gesetzlichen Gewährleistung (2 Jahre) oder einer freiwilligen Garantieverlängerung des Herstellers (oft 3 Jahre) gehen nicht wenige PC-Anwender von einer Wiederherstellung der Daten aus. Das trifft jedoch nicht zu. Es wird das defekte Laufwerk nur durch ein neues, manchmal auch ein repariertes (refurbished) ersetzt. Ihre Daten sind ohne Datensicherung in jedem Fall verloren oder die Kosten für die Datenrekonstruktion sind unabhängig vom Gewährleistungsfall zu tragen.

Mythos Festplatten-Lebensdauer:
Wer sich denkt „bei einer so neuen Festplatte brauche ich keine Datensicherung“, begeht einen vielleicht verhängnisvollen Denkfehler. Denn die Ausfälle der Laufwerke nehmen keineswegs mit dem Alter bzw. den Betriebsstunden zu. Entscheidend sind Fertigungsqualität, Transportweg und die Umgebungsbedingungen im Betrieb. Insbesondere Erschütterungen und Überhitzung mögen auch neue Platten nicht und können schon nach wenigen Wochen hinüber sein.

Mythos Festplatten-Laufwerk öffnen:
„Schließlich kann man ja alles reparieren, warum also nicht auch eine Festplatte?“ Und getreu dieser Do-it-Yourself-Philosophie wird schon der erste Fehler gemacht, denn eine HDD darf keinesfalls aufgeschraubt werden. Zwar ist in der Festplatte kein Vakuum, wie oftmals fälschlich behauptet wird, aber die enthaltene Reinluft ist nur mit einem Feststofffilter zum Ausgleich von Druckunterschieden mit der Außenwelt in Kontakt. Jedes Öffnen außerhalb eines Reinraumes zerstört die Betriebsfähigkeit des Laufwerks endgültig.

Mythos Festplatten-Elektronik tauschen:
„Wenn nur die Elektronik defekt ist und die Daten auf der Platte sind noch in Ordnung, tauscht man einfach die Elektronik aus.“ Dieser „Expertentipp“ unter Hardcore-Bastlern klingt logisch, funktioniert in der Praxis aber so gut wie nie.

Denn in der Festplatten-Elektronik (EPROM) sind konkrete Informationen zu dem betreffenden Laufwerk gespeichert, darunter die spezifische Firmware, die Defect Sector List und weitere adaptive Parameter wie die Korrekturwerte der Kalibrierung der Schreib-/Leseköpfe.

Mythos SSD-Laufwerke sparen die Datensicherung:
Die neuen SSDs sind die Massenspeicher der Zukunft, so viel ist richtig. Anstatt Ihre Daten auf empfindlichen rotierenden Magnetscheiben zu speichern, werden sie in Speicherbausteine geschrieben, ähnlich wie bei einem USB-Stick. Daher ist richtig, dass SSD-„Festplatten“ sehr ausfallsicher gegen mechanische Schäden und höhere thermische Belastung sind.

Ein Mythos hingegen ist, dass Ihre Daten auf SSDs insgesamt sicher seien wie in Abrahams Schoß. Denn auch eine SSD kann einen Elektronik-Defekt (Controller-Defekt) haben, zudem unterliegen die Speicherzellen auch einem Verschleiß. Eine SSD spart also keineswegs die Datensicherung.

Bei Fragen zur Datensicherung, ob und wie eine Sicherung sinnvoll durchgeführt werden kann und auf welchem Sicherungmedium, stehe ich selbstverständlich gerne zur Seite.

Thema Passwort-Sicherheit:

Wie sieht ein gutes und sicheres Passwort aus?

Die Sicherheit von vielen Webanwendungen und persönlichen Daten steht und fällt mit der Wahl des richtigen Passwortes. Ein leicht zu erratendes Passwort macht es einem Angreifer sehr leicht die Anwendung und damit den Benutzer zu kompromittieren. Nicht geeignet für Passwörter sind der eigene Vor- oder Nachname, das Geburtstdatum, der Name der Anwendung oder ähnlich einfach zu verknüpfende Begriffe.

Grundsätzlich sollte man bei Passwörtern nicht auf Begriffe aus Wörterbüchern zurückgreifen und ein Passwort mit mindestens acht (besser 10) Zeichen wählen. Angreifer die Passwörter systematisch durchprobieren, greifen dabei fast immer auf vorgefertigter Wörterbücher zurück. Deshalb sollte man möglichst kein Wort aus dem allgemeinen Sprachgebrauch wählen. Die Anzahl der Zeichen ist wichtig, weil Passwörter zwar in den meisten Fällen verschlüsselt werden, es aber riesige Tabellen gibt, die zu jeder denkbaren Zeichenkombination die passende Verschlüsselung enthalten. Ein gängig verschlüsseltes Passwort mit 7 Zeichen (auch Zahlen oder Sonderzeichen sind kein Hindernis) wird mit so einer Tabelle in wenigen Minuten im Klartext dargestellt. Für Passwörter mit mehr als 8 Zeichen existieren diese vollständigen Tabellen (noch) nicht, da die Datenmenge zu groß wäre.

Ein ideales Passwort besteht deshalb aus 10 Zeichen und enthält Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Beispiele für gute Passwörter: 1x2ZH!3k(9# oder hl10öL#3gHg oder b/62al0-1f3

Das kann sich natürlich keiner merken. Als gute Technik hat sich die Verwendung eines Passwort-Satzes herausgestellt. Sie merken sich einen beliebigen Satz und generieren aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter Ihr Passwort.
Beispiel:

Mein Opa (Heinrich) ist 79 Jahre alt geworden!
Passwort: MO(H)i79Jag!

Klein, lieb & 2 Monate ist mein Hunde-Welpen.
Passwort: K,l&2MimH-W.

Auf diese Weise kann man sich auch ein kompliziertes Passwort einfach merken. Nutzen Sie dabei statt eines Fantasie-Satzes eine wahre Tatsache, dann fällt Ihnen das Merken des Satzes noch leichter.

Wichtiger Hinweis: Benutzen Sie für unterschiedliche Anwendungen auch unterschiedliche Passwörter. Für ein einfaches Forum können Sie auch ein leichteres Passwort verwenden, aber für Bank, E-Mail oder andere sensible Bereiche sollten Sie eigene und sichere Passwörter verwenden. Und diese Passwörter dann auch nur dort verwenden, nicht mal schnell in einem dubiosen Forum den Zugang zum eigenen Bankkonto potentiell gefährden.

Jedes noch so gute Passwort hilft nicht, wenn es im Browsercache oder anderswo abgespeichert wird. Auch wenn es Mühe macht, geben Sie Ihr Passwort bei sensiblen Anwendungen jedes Mal neu ein.

Leider gibt es immer wieder Anwendungen, die mit Sonderzeichen oder Umlauten in Passwörter Probleme haben und den Zugang trotz korrektem Passwort verweigern. In dem Fall hilft wirklich nur ein Ändern des Passwortes.
Quelle: rz.uni-konstanz.de / Google – Artikel zur Onlinesicherheit
Beispiel für komfortables und sicheres speichern aller Passwörter auf einem USB-Stick : RoboForm