Am 1. April 2004 hat Google Gmail vorgestellt. Aufgrund des damals riesigen Speicherplatzes dachten aber viele zuerst an einen Aprilscherz.

Für viele Nutzerinnen und Nutzer ist Gmail heute unverzichtbar. Doch als der Dienst am 1. April 2004 eingeführt wurde, sorgte Google vorrangig mit einem Feature für Furore. Denn Gmail verfügte über einen bahnbrechenden Speicherplatz von einem Gigabyte!

Das klingt heute nach lächerlich wenig, war damals aber eine Revolution. Es war 500-mal mehr als das populäre Hotmail, das seit Mitte der 90er-Jahre existierte. Später wurde Hotmail von Microsoft aufgekauft und schliesslich zu outlook.com.

Wegen des Starttermins am 1. April dachten zunächst alle an einen Witz – schliesslich macht der Internet-Gigant regelmässig echte Aprilscherze. Doch bald merkten die Nutzerinnen und Nutzer, dass es kein Witz war.

Mit Gmail setzte Google neue Standards, nicht nur in Sachen Speicherplatz. «Es war ein ziemlich grosser Moment für das Internet», sagt Georges Harik gegenüber «Time». Harik war damals für viele neue Google-Produkte verantwortlich.

Rund drei Jahre hatten die Google-Ingenieure getüftelt, bevor Gmail auf den Markt kam. Angekündigt wurde es zusammen mit einem Forschungszentrum auf dem Mond – dem eigentlichen Aprilscherz des Unternehmens.

Doch am 2. April war Gmail noch immer da. Allerdings verfügte Google damals noch nicht über die enormen Serverkapazitäten, um Millionen von Nutzern ein Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung zu stellen. «Wir steckten in der Klemme», erklärt Paul Buchheit, Entwickler bei Google, gegenüber «Time». «Wir bekamen keine Rechner, weil die Leute dachten, wir könnten nicht starten, aber wir konnten nicht starten, weil wir keine Rechner hatten.»

Gmail lief auf 300 PCs

Schliesslich startete Gmail mit 300 alten Pentium-III-Computern, die bei Google niemand mehr haben wollte. Das reichte für den Anfang und den eingeschränkten Betatest, der nur auf Einladung funktionierte. Erst am Valentinstag 2007 wurde der Dienst für alle geöffnet. Das Beta-Label trug Gmail noch bis 2009.

Inzwischen nutzen mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit den kostenlosen Dienst. Und der Speicherplatz beträgt mittlerweile 15 Gigabyte. Im Laufe der Jahre hat Google eine Reihe innovativer Funktionen eingeführt, die die Art, wie wir E-Mails nutzen, geprägt haben: Gebündelte Nachrichten, KI-Tools wie Smart Compose oder eine blitzschnelle Suchfunktion haben zur Beliebtheit von Gmail beigetragen.

Zudem entstand dank Gmail der Dienst «Google Workspaces», die kostenpflichtige E-Mail-Lösung für Unternehmen.

Laut techreport.com hat Gmail heute einen Marktanteil von fast 30 Prozent. Allerdings gab es auch zahlreiche Kontroversen und Probleme rund um den Dienst. So gab es immer wieder Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des Umfangs, in dem Drittentwickler Zugriff auf Nutzerdaten erhalten. Schliesslich finanziert Google den Dienst über Werbung.

Ausserdem gab es Probleme mit der Spam-Filterung und der E-Mail-Sicherheit. Google hat jedoch konsequent an der Lösung der Probleme gearbeitet und die KI-basierte Abwehr filtert heute nach Angaben von Google mehr als 99,9 Prozent aller Spam-, Phishing- und Malware-Mails.

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Quelle: Blick.ch