Ute Lehr, Ute Christoff, Marcel Hohmann, Christian Wick und Domenik Beuting: Nutzer warnen vor Kontakt zu diesen Personen – und ihren WhatsApp-Nachrichten. Müssen sich Empfänger von WhatsApp-Kettenbriefen sorgen?

Immer wieder machen Nachrichten der speziellen Art auf WhatsApp die Runde – aktuell mit einer Warnung vor dem Kontakt Ute Lehr und vor einem Anruf von einer bestimmten Handynummer. Wer den Text: „Sag mal bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt „Ute Lehr” nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über whatsapp) der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich die Daten runter, wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Liste frisst! Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute morgen auch von EUROP1 und SAT1 bestätigt worden! Weiterleiten!!“ erhält, sollte vor allem eines tun: Die Nachricht löschen und nicht weiterleiten. Denn der gesamte Inhalt ist hanebüchener Unsinn. Ähnlich verhält es sich mit der Nachricht, WhatsApp werde bald kostenpflichtig. Oder abartigen Morddrohungen.

Schüler bekommen Morddrohungen

Der wohl geschmackloseste Kettenbrief im Herbst 2016 versteckte sich hinter einer Sprachnachricht. Wie BILD berichtet, erhielten Schüler in Nordrhein-Westfalen eine gesprochene Nachricht, in der eine weibliche Computerstimme mit Mord droht. Zu verhindern sei die Straftat nur, wenn die Schüler diese Nachricht innerhalb weniger Minuten an mindestens fünf Kontakte weiterschicken. Auch hier galt natürlich: Nicht weiterschicken, sondern ignorieren und löschen. Derartige Meldungen machen nur die Runde, wenn Nutzer dabei helfen!

WhatsApp kostenpflichtig? Von wegen!

Noch ein neuer Kettenbrief-Irrsinn: Seit einigen Monaten geistert die Nachricht umher, WhatsApp werde bald wieder kostenpflichtig. Schon beim Absender ist Skepsis angebracht: Verfasser ist ein gewisser Jim Balsamico, der sich als CEO von WhatsApp ausgibt – was natürlich Quatsch ist, der echte CEO hört auf den Namen Jan Koum. Wer die Nachricht nicht an zehn Kontakte weiterleitet, soll künftig 1,23 Euro berappen. In anderen Versionen des Kettenbriefs ist sogar von bis zu 25 Euro die Rede. Das ist ebenfalls Unsinn: WhatsApp bleibt vorerst kostenlos, die Gebühr von 0,89 Cent im Jahr strich WhatsApp erst Anfang des Jahres. Ähnliche Nachrichten tauchen bei Nutzern auch im Facebook Messenger auf.

Weitere Abzockmasche: WhatsApp Gold

Die Nachricht zu WhatsApp Gold wird ebenfalls als Kettenbrief über WhatsApp verbreitet. Die Fake-Software hält nicht, was sie verspricht und bringt einzig und allein betrügerische Malware auf Ihr Smartphone. Erhalten Sie einen Kettenbrief, der dazu auffordert, die neueste Version von WhatsApp Gold zu laden, ignorieren Sie ihn tunlichst! Die Schad-App lockt unbedachte User mit angeblichen neuen Features: So sollen Nutzer mit WhatsApp Gold exklusive Funktionen wie einen Video-Chat, neue Emojis und sich selbst löschende Nachrichten erhalten. Klickt man auf den Link, sollten beim Nutzer sofort die Warnlampen angehen: Er landet nicht im Google Play Store, sondern findet sich auf einer extra eingerichteten Webseite wieder. Hier kann man die Fake-App laden – wer dem folgt, lädt einen Android-Virus auf sein Smartphone, der private Daten ausspioniert. WhatsApp ist nur in einer Version verfügbar, es gibt weder eine Premium-Edition noch eine Version mit VIP-Status. Ignorieren Sie Lock-Angebote jeglicher Art und laden Sie nur die offizielle WhatsApp-Version herunter!

Ute Christoff: Virus durch Kontakt?

Beim Kettenbrief zu Ute Christoff ist der Fall ebenfalls klar: Weder die Warnung noch die Drohung „Ute Christoff“ könne Ihre Daten löschen, ergeben einen Sinn. Durch den Kontakt ist es technisch unmöglich, dass sich auf Ihrem Smartphone (oder gar Computer) ein Virus einschleicht. Leiten Sie diese Nachricht also nicht weiter und unterbrechen Sie die Kette. Bei dem Kettenbrief handelt es sich lediglich um einen sogenannten Hoax, also eine klassische Falschmeldung.

Marcel Hohmann, Christian Wick, Domenik Beuting

Eine identische Meldung gab es in der Vergangenheit mit den Namen „Marcel Hohmann“, „Christian Wick“ und „Domenik Beuting“. Hinter der angegebenen Nummer verbirgt sich kein Angreifer, sondern allenfalls eine Werbe-Hotline. Es gibt diese Nachricht sowohl mit einer Festnetz- als auch mit einer Mobil-Nummer. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie der genannte Kontakt jemals kontaktiert – doch auch Sie sollten die Nummer nicht wählen, weder „0171 9626509“ noch „065420164“.

WhatsApp-Hoax: Reagieren Sie richtig

Die Person, die Ihnen diese Nachricht schickt, ist auf die Falschmeldung reingefallen. Erklären Sie ihr am besten, was es mit dem Inhalt auf sich hat und sorgen Sie dafür, dass sich der Spam nicht weiterverbreitet. Wie bei jedem Link aus unbekannter Quelle gilt: einfach ignorieren!

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