Gefährlichste Schadsoftware der Welt: BSI warnt vor gefährlichem Banking-Trojaner

Das BSI schlägt erneut Alarm: Der Banking-Trojaner Emotet treibt nach wie vor im Netz sein Unwesen. Der Trojaner versteckt sich in harmlos aussehenden E-Mails und kann inzwischen nicht mehr nur Ihre Online-Banking-Daten auslesen, sondern auch einen zusätzlichen Verschlüsselungstrojaner auf das System nachladen. Wir erklären, wie Sie bei einem Befall richtig reagieren und wie Sie sich schützen können.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seine bereits im Dezember 2018 ausgesprochene Warnung vor dem Onlinebanking-Trojaner Emotet erneuert. Nach einer „Sommerpause“ lande nun wieder massenhaft Spam mit dem Schädling im Schlepptau in den Mail-Postfächern – von vielen Virenscannern oft noch unerkannt.
Als wichtigste Schutzmaßnahme gilt deshalb: Auch und gerade bei vermeintlich bekannten Absendern Anhänge – insbesondere Office-Dokumente – nicht gleich öffnen und auf Links nicht sofort klicken. Im Zweifel sollte man beim angeblichen Absender anrufen, um den Versand der Mail, ihren Inhalt und die Anhänge zu verifizieren.
Ist Emotet erst einmal auf den Rechner gelangt, nimmt das Unheil seinen Lauf: Der Trojaner lädt nicht nur die Onlinebanking-Zugangsdaten ausspionierende Schadsoftware Trickbot nach. Immer häufiger lotse Emotet auch den Verschlüsselungstrojaner Ryuk auf den Rechner, warnt das BSI. Dessen perfide Spezialität ist neben dem Verschlüsseln von Dateien das Löschen von Backups, falls er welche findet – quasi um die Zahlungsbereitschaft der Erpressten zu erhöhen.

Bei Emotet-Befall: So handeln Sie richtig

Da Emotet auch Kontaktinformationen und -beziehungen sowie Kommunikationsinhalte aus E-Mail-Programmen abgreift, kämen die authentisch wirkenden Spam-Mails zustande, erklärt das BSI weiter. Es handele sich um einen teils automatisierten Social-Engineering-Angriff, der auch deshalb so erfolgreich sei, weil Spam-Mail-Empfänger vorgeblich von den Absendern Nachrichten erhielten, mit denen sie tatsächlich zuletzt in Kontakt standen.
Grundsätzlich rät das BSI Anwendern, regelmäßig alle ihre Daten auf einem externen Datenträger zu sichern, um einem Totalverlust durch einen Schädlingsbefall vorzubeugen.
Anwender, deren System von Emotet befallen worden ist, sollten der Behörde zufolge sofort ihr Umfeld über die Infektion informieren, denn Mail-Kontakte und speziell die letzten Konversationspartner sind besonders gefährdet. Zudem sei es sinnvoll, alle Passwörter zu ändern, die auf befallenen Rechnern gespeichert waren – etwa in Browsern.
Schlussendlich empfiehlt das BSI, Rechner mit Emotet-Infektion besser neu aufzusetzen, weil der Trojaner und nachgeladene Schadsoftware teils tiefgreifende und sicherheitsrelevante Änderungen am System vornehmen.

Quelle: Chip.de