Im Messenger WhatsApp kursiert derzeit wieder einmal eine manipulierte Nachricht, die nach dem Öffnen durch unsichtbare Zeichenfolgen ihr System überbeansprucht. Dabei können sowohl Messenger-App als auch das Betriebssystem zum Absturz gebracht werden.

Die versendeten, manipulierten Nachrichten sehen dabei auf den ersten Blick recht harmlos aus: Eine einfache, zum Klicken motivierende Zeile à la „Das ist super interessant!“ mitsamt lachendem Emoji. Unter der Nachricht ist dann ein schwarzer Punkt erkennbar, zusammen mit der Aufforderung, diesen anzutippen.

Kommt man der Bitte nach und tippt den Punkt an, ist es für Mobile-User zumeist auch schon zu spät. Nach einem kurzen Versuch die Nachricht zu öffnen stürzt WhatsApp ab.

Das Problem trat den Berichten in Foren wie etwa Reddit zufolge vermehrt bei Usern von Android-Systemen auf, aber auch iOS-Nutzer wurden nicht gänzlich verschont.

Der Grund für das Abstürzen von App und zuweilen sogar Betriebssystem hat dabei mit dem schwarzen Punkt, der angetippt wurde, relativ wenig zu tun: Wie so häufig sind es die Dinge, die man nicht sofort sieht, die den größten Schaden anrichten.

Die letztlichen „Übeltäter“ sind unsichtbare Zeichenfolgen, die sich in riesigen Zahlen zwischen den sichtbaren Zeichen verstecken. Dabei handelt es sich um Steuerzeichen, die vor allem bei der Darstellung verschiedener Sprachen von Nöten sind.

Befinden sich wie in den manipulierten zehntausende solcher Steuerzeichen in der Nachricht, löst das gerade auf Mobilgeräten Prozesse aus, die bei zigfacher Wiederholung nicht mehr ausgelesen werden können – und somit den Absturz provozieren.

Bei Empfang: Am besten ignorieren oder direkt löschen

Der Inhalt der ursprünglichen Nachricht (die mit dem schwarzen Punkt) ist also letztlich vollkommen irrelevant – der Schaden kann erst dann angerichtet werden, wenn die unsichtbaren Zeichenfolgen per Tippen aktiviert werden.

Sollten Sie eine derartige Nachricht empfangen, haben Sie nicht zwangsweise auch den Schaden – klicken Sie den Button nicht an, so kann die Nachricht nichts ausrichten. Heißt: Am besten ignorieren und / oder direkt löschen.

Wer sich die unsichtbare Zeichenfolge einmal etwas genauer ansehen möchte, kann sich auf dieser Pastebin-Seite einen der dokumentierten Texte der manipulierten Nachrichten ansehen. Kopiert man diesen Einzeiler und fügt ihn in einen Unicode-Converter (zum Beispiel hier) ein, ist die komplette Zeichenfolge (über 20.000) zu sehen.

Quelle: Chip